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Amazon KDP zu Amazon Seller (Teil 2) – Warum ich für die Alonies auf eigenen Buchdruck setze
Die Alonies stehen für eine liebevoll aufgebaute Lernwelt mit hochwertigen Vorschul- und Kindergartenbüchern. Genau diese Qualität möchte ich auch im Buchdruck sehen. Und genau hier fangen die Probleme mit Amazon KDP an – und der Weg zu Amazon Seller ist spannend, anstrengend und manchmal einfach nur nervig.
In diesem Blogartikel teile ich meinen aktuellen Erfahrungsbericht: Warum ich von Amazon KDP zu Amazon Seller gewechselt bin, wie ich die ersten Bücher umgezogen habe, welche Gebühren dabei entstehen und wo ich seit Wochen an einem technischen Problem von Amazon Seller verzweifle.
Warum ich von Amazon KDP weggehe – Druckqualität ist nicht verhandelbar
Amazon KDP ist für viele Selfpublisher der erste Schritt: einsteigerfreundlich, Print-on-Demand, weltweit verfügbar. Das war auch bei mir so. Die ersten Alonies-Bücher liefen über KDP.
Mit der Zeit wurde mir aber klar:
Für die Alonies reicht „okay“ nicht – die Druckqualität muss richtig gut sein.
Ich möchte:
- stabile und gleiche Farben bei jedem Druck
- dickeres Papier, stabile Bindung
- keine zufällig vertauschten oder falschen Seiten im Buch
Genau solche Druckfehler habe ich – bei mir und bei anderen – bei Amazon KDP schon gesehen: Seiten, die nicht hineingehören, schwankende Farbqualität, komische Schnitte. Für pädagogische Marken, die Kinder über Monate und Jahre begleiten, ist das für mich einfach nicht akzeptabel. Die Alonies stehen für Spiel, Spaß und hochwertige Lernmomente – das muss sich auch im Buchdruck widerspiegeln.
Deshalb habe ich mir eine eigene Druckerei gesucht, die die Qualität liefert, die ich mir für die Alonies wünsche. Und das war der Punkt, an dem klar war: Print-on-Demand über KDP passt nicht zu dem, was ich für meine Marke möchte.
Warum Amazon Seller – und nicht einfach komplett weg von Amazon?
Amazon ist als Verkaufsplattform riesig. Viele Eltern, Großeltern, Pädagog:innen und Menschen, die nach „Vorschulheft“, „Kindergarten-Schulbuch“ oder „Lernbuch ab 5 Jahre“ suchen, tun das nun mal direkt auf Amazon.
Die Alonies brauchen also beides:
- Meine eigene Druckqualität über eine externe Druckerei
- Die Reichweite von Amazon – aber mit Büchern, die ich selbst produzieren lasse
Die Lösung dafür klingt einfach: Amazon Seller Central.
Ich lasse die Bücher selbst drucken, vergebe eigene ISBNs und schicke die gedruckten Bücher als Lagerbestand an Amazon oder versende sie selbst.
So habe ich:
- volle Kontrolle über Druck und Qualität
- eine klare Abgrenzung zu KDP-Print-on-Demand
- trotzdem die Chance, über Amazon gefunden zu werden
Den ersten Test gab es mit: Leos erstes Abenteuer – Kindergarten-Schulbuch ab 5 Jahren
Ich habe das Buch bei Amazon KDP archiviert, mit einer eigenen ISBN drucken lassen und es über Amazon Seller neu eingestellt.
Dabei teste ich zwei unterschiedliche Wege im Seller-System:
- Versand über Amazon (FBA – Fulfillment by Amazon)
- Ich habe 20 Exemplare an Amazon geschickt.
- Amazon lagert die Bücher, verschickt sie und berechnet dafür Gebühren.
- Für Leo liegen die Gebühren bei 6,51 € pro verkauftem Buch (Lager + Versand).
2. Versand durch mich selbst (FBM – Fulfillment by Merchant)
- Hier kommt das zweite Buch ins Spiel:
Finns erstes Abenteuer – Kindergarten-Schulbuch ab 4 Jahren. Bei Finn habe ich mich für den Weg entschieden, dass ich selbst versende.
- Die Gebühren von Amazon liegen hier bei 4,54 € pro Buch.
- Dazu kommt dann noch mein eigener Versand (z. B. Porto, Verpackung).
Für mich war wichtig:
Ich wollte verstehen, wie sich die verschiedenen Versandmodelle auf die Kosten und die Praxis auswirken – und was am Ende für mich als kleiner Verlag mit den Alonies sinnvoll ist.
Wo es hakt: Das Problem mit den Artikelbeschreibungen bei Amazon Seller
So weit, so theoretisch. In der Praxis bin ich gerade an einem Punkt, an dem ich stark daran zweifel, ob es jemals noch mit der Umstellung auf Amazon Seller klappen wird.
Die Artikelbeschreibungen, die ich für meine Bücher in Amazon Seller einpflege, werden einfach nicht übernommen. Beim ersten Buch (Leos erstes Abenteuer) dachte ich noch: Okay, vielleicht ein einmaliger Fehler. Aber stand heute (ca. acht Wochen später):
- Meine selbst geschriebene, ausführliche Produktbeschreibung zu Leo wird nicht angezeigt.
- Mehrfach habe ich die Beschreibung gelöscht, neu eingetragen, gespeichert, so wie es der Support verlangt – nichts
- Der Support sagte mir mehrmals: Bitte Beschreibung löschen und neu eingeben, dann wird es übernommen.
- Vor etwa zwei Wochen gab es die Aussage: Wir haben ein Problem gefunden und behoben.
- Fakt: Es ist nicht behoben. Die Beschreibung ist immer noch nicht so sichtbar, wie ich sie eingebe.
Also könnte man auf die Idee kommen, es ist ein einmaliges Problem, vielleicht ein Einzelfall mit genau diesem einen Buch. Deswegen habe ich „Finns erstes Abenteuer“ ebenfalls von KDP weggenommen, bei Seller eingestellt – wieder mit eigenem Buchdruck und eigener ISBN, wieder mit sorgfältig erstellter Beschreibung. Doch leider klappt es bei diesem Buch auch nicht: Es taucht auf einmal eine ganz andere Artikelbeschreibung auf, von der ich nicht mal weiß, wo sie herkommt. Auch die lässt sich nicht wirklich sauber ändern.
Kurz gesagt:
Ich pflege meine Texte, Keywords und Informationen sorgfältig ein – und Amazon Seller zeigt einfach irgendetwas anderes oder gar nichts davon an.
Warum ich trotzdem nicht aufgebe – und was das für Selfpublisher:innen bedeutet
Wäre ich finanziell auf die Amazon-Einnahmen angewiesen, wären die Alonies wahrscheinlich schon längst gescheitert.
Denn:
- Der Umstieg von Amazon KDP zu Seller ist alles andere als intuitiv.
- Die Oberfläche von Seller Central ist komplex, voll von Untermenüs und verwirrenden Wegen.
- Selbst wenn man sich intensiv damit beschäftigt, bleibt vieles unerschlossen.
- Technische Fehler – wie aktuell bei mir mit den Artikelbeschreibungen – kosten Zeit, Nerven und im Zweifel auch Umsatz.
Der einzige Grund, warum ich das durchziehe:
- Ich möchte langfristig eine eigene, hochwertige Buchqualität, die ich selbst steuere.
- Ich möchte, dass Eltern und Pädagog:innen, die über Amazon suchen, trotzdem die Alonies finden.
- Ich sehe Amazon als einen Kanal von mehreren – nicht als einzige Rettung.
Parallel dazu baue ich andere Vertriebsmöglichkeiten aus:
- meine eigene Homepage mit Shop
- lokaler Buchhandel, im nächsten Jahr hoffentlich auch über Barsortimente
- alternative Plattformen wie Etsy
- regionale Kooperationen, z. B. Supermärkte, Buchhandlungen, Bildungseinrichtungen
Amazon KDP wird für mich mittelfristig keine Option mehr sein. Nicht, weil Print-on-Demand mit schwankender Qualität einfach nicht zu dem passt, was wir den Kindern mit den Alonies bieten möchten.
Aus meiner Perspektive als Selfpublisher mit einer kleinen Bildungsmarke würde ich heute sagen:
- Amazon KDP
- eignet sich super als Einstieg, um überhaupt mal ein Buch zu veröffentlichen
- ist praktisch, wenn man keine Auflage vorfinanzieren möchte
- ist aber riskant, wenn dir Druckqualität und Markenaufbau extrem wichtig sind
- Amazon Seller Central
- bietet dir die Möglichkeit, Bücher mit eigener Produktion, eigener ISBN und eigener Druckerei über Amazon zu verkaufen
- gibt dir mehr Kontrolle über das Produkt, aber
- ist komplex, technisch fehleranfällig und erfordert viel Einarbeitung
- erfordert viel Geduld und Zeit
Mein Zwischenfazit (Stand November 2025)
Für hochwertige Vorschulbücher, Lernmaterialien und Kinderbücher lohnt sich der Schritt in die eigene Buchproduktion – ganz besonders dann, wenn Druckqualität, Markenaufbau und Verlässlichkeit eine Rolle spielen. Mein Weg von Amazon KDP zu Amazon Seller zeigt genau das: Selfpublishing funktioniert, aber echte Premiumqualität entsteht erst, wenn man den Buchdruck selbst in der Hand hat. Vielleicht finden genau deshalb Menschen hierher, die gerade über Themen wie Selfpublishing, Probleme mit Amazon KDP, den Verkauf von Kinderbüchern über Amazon oder den Umstieg auf Amazon Seller nachdenken. Und vielleicht gibt ihnen dieser Erfahrungsbericht ein kleines Stück Orientierung in einem Bereich, der oft mehr Fragen als Antworten bereithält.
Die Alonies werden weiter wachsen – Schritt für Schritt, mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt. Und hoffentlich irgendwann auch mit einem Amazon-System, das so funktioniert, wie es sollte. 🎩🌈