JETZT FÜR DEN NEWSLETTER ANMELDEN UND ZUGANG ZU DEN KOSTENLOSEN LERNMATERIALIEN ERHALTEN! AUßERDEM WARTEN EIN ABENTEUERHEFT SOWIE 30% AUF DEINEN ERSTEN EINKAUF AUF DICH!

In den letzten zwei Jahren sind mit viel Herzblut und Geduld die Alonies entstanden – eine eigene Lernwelt voller Zahlen-, Buchstaben- und Formwesen, die Kindern spielerisch helfen zu lernen. Mittlerweile sind mehrere Quiz-Kids-Bücher erschienen, in denen meine ersten Ideen rund um die Alonies Gestalt angenommen haben. Der nächste Schritt für mich ist nun, die Sichtbarkeit der Alonies weiter zu erhöhen. Neben klassischem Marketing und Social-Media-Arbeit interessiert mich besonders die Frage, wie sich die Alonies auch in bewegten Bildern erlebbar machen lassen. Da ich in den letzten Wochen immer wieder von KI-Videos überflutet wurde, habe ich beschlossen, den Selbstversuch zu wagen – mit Sora 2, der aktuell wohl spannendsten Plattform für KI-Videoerstellung.

Warum ich Sora 2 ausprobiert habe

Die Aloni-Figuren, liebevoll illustriert von Jasmin Noetzel, sind wie gemacht für Bewegung, Ausdruck und kleine Geschichten. In ihnen steckt so viel Persönlichkeit, dass ich mir gut vorstellen kann, wie sie in kurzen Clips, Trailern oder Lernvideos lebendig werden. Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, wie KI-Video-Tools künftig Teil des kreativen Prozesses werden könnten, habe ich mir ein größeres Credit-Paket bei Sora 2 gekauft und begonnen zu experimentieren.

Erste Eindrücke: beeindruckend, kreativ – aber teuer

Sora 2 ist auf den ersten Blick beeindruckend, spaßig und kreativ. Es fühlt sich wirklich magisch an, wie schnell man mit wenigen Worten eigene Szenen erzeugen kann.

Ich habe dabei mit drei ganz unterschiedlichen Prompt-Arten experimentiert – also mit verschiedenen Arten, wie man die Anweisungen an Sora 2 formuliert.

1. Offene Prompts

Diese Variante ist die einfachste und zugleich die freiste. Man beschreibt nur grob, was passieren soll – etwa eine winterliche Szene mit Schneefall oder ein Kind, das einen Stern entdeckt – und überlässt Sora 2 den Rest. Die KI interpretiert die Szene selbstständig, setzt Licht, Bewegung und Kameraperspektive eigenständig. Die Ergebnisse sind oft überraschend, kreativ und künstlerisch, aber man hat kaum Kontrolle über Details oder Abläufe.

2. Timeline-Prompts

Diese Prompts sind deutlich strukturierter und arbeiten mit Zeitangaben. Sie geben genau vor, was in welcher Sekunde passieren soll, etwa:

[0–3 s] Hook – Schnee fällt, Kamera zoomt auf den Waldweg.

[3–6 s] Kontext – eine Figur erscheint, Musik setzt ein.

Das wirkt fast wie ein kleines Drehbuch mit Szenen, Emotionen und Übergängen. Die Idee ist genial, aber in der Praxis funktioniert sie noch nicht immer zuverlässig.

3. Shard-Warden-Prompts

Diese Form ist ziemlich filmtechnisch. Sie enthalten viele Parameter zu Kamera, Licht, Musik, Bewegung, Tonfall und Farbgebung – von „audience“ über „lighting key from pumpkin lantern“ bis hin zu exakten SFX- und BGM-Angaben. Damit lassen sich theoretisch extrem professionelle Szenen erzeugen. Praktisch sind sie jedoch anfällig für Fehler: Schon kleine Dinge wie Umlaute (Ä, Ö, Ü) oder Sonderzeichen führen schnell dazu, dass der Prompt nicht verarbeitet wird. Wichtig zu wissen ist, dass Sora 2 erst nach mehreren Minuten – manchmal zehn oder mehr – anzeigt, dass ein Prompt nicht funktioniert hat. Das kostet zwar etwas Zeit und Geduld, aber es werden in diesem Fall keine Credits abgezogen. Wenn ein Prompt nicht funktioniert, kann man ihn einfach wieder bei ChatGPT einfügen, dazuschreiben, dass er fehlgeschlagen ist, und darum bitten, ihn so umzuformulieren, dass Sora 2 ihn versteht – das hat bei mir anschließend jedes Mal problemlos funktioniert.

Nach mehreren Versuchen und Testtagen habe ich festgestellt:

Die Ergebnisse waren visuell durchaus ähnlich, unabhängig davon, welche Prompt-Art ich genutzt habe. Alle drei Varianten erzeugten eindrucksvolle, ästhetisch interessante Szenen, doch für meine Zwecke waren sie nicht kontrollierbar genug, um den professionellen Ansprüchen der Alonies zu genügen.

Kosten und Nutzen: ein Balanceakt

Ein 12-sekündiges Video kostet bei Sora 2 etwa 8,50 Euro. Das klingt zunächst viel – besonders, wenn man mehrere Varianten testet. Andererseits: Im Vergleich zu aufwendigen Drehs oder animierten Produktionen ist das verschwindend gering. Für mich war klar: Das ist ein Testlauf – ein Experiment, um zu sehen, wo die Reise hingehen könnte.

Chancen und Grenzen von Sora 2

Die Chancen

Besonders gut funktioniert bei Sora 2 das Erzeugen von stimmungsvollen Hintergründen und atmosphärischen Szenen. Ein weihnachtlicher Hintergrund mit sanft fallendem Schnee, leuchtenden Tannenbäumen und warmer Musik gelingt erstaunlich gut. Genau solche Sequenzen kann ich mir sehr gut in Kombination mit den Alonies vorstellen – etwa für die kommende Weihnachtssaison, in der ich das auf jeden Fall ausprobieren möchte.

Die Grenzen

Sobald es jedoch darum geht, mehrere Figuren oder eine komplexe Welt darzustellen, stößt Sora 2 schnell an seine Grenzen. Aktuell kann man nur ein einziges Bild verwenden, das dann als Grundlage für das gesamte Video dient. Damit lassen sich die Aloni-Familie oder ihre liebevoll gestalteten Umgebungen nicht in Bewegung bringen. Und da mir wichtig ist, dass die Illustrationen in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und nicht verfälscht werden, ist das für mich derzeit keine echte Option. Auch die exakte Wiedererkennung der Charaktere funktioniert noch nicht so, wie ich es mir wünschen würde.

Mein Fazit: spannend, faszinierend – aber noch nicht alltagstauglich

Sora 2 ist ein faszinierender Ausblick auf die Zukunft. Es macht wirklich Spaß und lässt der eigenen Kreativität freien Lauf – beeindruckend, spaßig und inspirierend, so würde ich es beschreiben. Allerdings: Für die Vermarktung der Alonies ist Sora 2 im Moment noch nicht geeignet. Der größte Nachteil ist, dass sich die Welt der Alonies mit ihren vielen Figuren, Emotionen und Ritualen aktuell nicht so umsetzen lässt, wie ich es mir wünsche. Für kleine, kreative Clips oder virale Experimente kann Sora 2 sicher spannend sein. Wer das nötige Budget hat, kann hier seine Ideen frei ausprobieren und eigene Mini-Filme erzeugen. Aber für mich persönlich – und für die Alonies als Marke – ist es derzeit noch nicht praktikabel genug, um es im Marketing-Alltag wirklich einzusetzen. Trotzdem bleibt der Eindruck: Es ist faszinierend, wie einfach man heute mit ein paar Worten eigene Filme erzeugen kann. Und ich bin sicher, dass sich diese Technologie in den nächsten Monaten rasant weiterentwickeln wird. Vielleicht wird sie irgendwann genau das leisten, was ich mir für die Welt der Alonies wünsche: bewegte, kreative, kindgerechte Lernwelten, die Geschichten lebendig machen.

Aber eines darf man dabei nicht vergessen:

Gerade im kreativen Bereich kann Künstliche Intelligenz schnell zum Konkurrenten für echte Handarbeit werden. Wenn KI beginnt, künstlerische Tätigkeiten zu übernehmen, stellt sich die Frage, wo das auf Dauer hinführt.

Ich selbst bin ein großer Freund der Kreativität – und möchte künstlerische Berufe so gut wie möglich unterstützen, denn ohne sie gäbe es die Alonies in dieser Form gar nicht.

Gleichzeitig muss man realistisch bleiben:
Ein kleines Unternehmen wie die Alonies, das über begrenzte finanzielle Mittel verfügt, muss Wege finden, Sichtbarkeit zu schaffen – auch mit Hilfe neuer Technologien. Deshalb sehe ich KI nicht als Ersatz, sondern als Werkzeug, das uns helfen kann, kreative Ideen sichtbar zu machen – immer mit Respekt vor der echten, menschlichen Kreativität, aus der sie entstanden sind.