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Selbstständiges Lernen – Hilf mir, es selbst zu tun🎩🌈
„Hilf mir, es selbst zu tun.“
Dieser Satz von Maria Montessori ist weit mehr als ein schöner Spruch – er ist eine Haltung.
Eine Einladung an uns Erwachsene, Kinder nicht einfach machen zu lassen, sondern sie so zu begleiten, dass sie Dinge tatsächlich selbstständig bewältigen können.
Doch wie genau gelingt das? Was brauchen Kinder, um selbstständig zu lernen?
Und wie sieht das konkret im Alltag aus?
Nehmen wir als Beispiel eine scheinbar einfache Aufgabe:
Ein Kind möchte einen Stern ausschneiden.
Klingt simpel – ist es aber nicht.
Denn dieser Stern steht sinnbildlich für all die kleinen Schritte, die ein Kind gehen muss, um selbstständig zu werden.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈
1. Vertrauen in die Fähigkeiten
Bevor ein Kind überhaupt schneiden kann, braucht es etwas ganz anderes:
Vertrauen.
Vertrauen, dass es die Schere richtig halten kann.
Vertrauen, dass es das Papier nicht zerreißt.
Vertrauen, dass es sich zutraut, überhaupt anzufangen.
Vielleicht besteht der erste Schritt nur darin,
dass das Kind zwei Finger in die richtigen Scherenlöcher legt.
Das ist schon ein riesiger Fortschritt.
Wir sagen:
„Cool! Du kannst die Schere schon richtig halten. Jetzt kannst du bald schneiden!“
Ein kleiner Schritt – aber ein großer Weg beginnt.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈
2. Vertraute Strukturen und Routinen
Kinder brauchen Sicherheit.
Sie lernen durch Wiederholung und durch Aufgaben, die sich ähneln, aber stetig weiterentwickeln.
Bevor der Stern kommt, gab es vielleicht:
- gerade Schnitte auf Linien
- das Ausschneiden von Ecken und Kreisen
- das Folgen von gestrichelten Linien
Diese vertrauten Elemente geben Orientierung.
So weiß das Kind: „Aha, das kenn ich!“ – und traut sich mehr zu.
Wenn Aufgabenformate wiederkehren,
entsteht ein Gefühl von Sicherheit.
Das Kind weiß: Ich kenne das. Ich kann das.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈
3. Aufgaben verstehen
Ein Kind kann nur selbstständig arbeiten, wenn es versteht, was überhaupt zu tun ist.
Nicht:
„Schneide mal den Stern aus.“
Sondern:
„Folge mit der Schere dieser gepunkteten Linie.“
Vielleicht erkennt das Kind diese Linien schon aus früheren Aufgaben.
Vielleicht hat es zuvor einen Kreis oder ein Quadrat ausgeschnitten.
Es weiß z.B.:
„Ich muss der Linie folgen. Von links nach rechts. So wie beim letzten Mal!“
Das Verständnis kommt Schritt für Schritt –
durch Wiederholung, durch Struktur, durch Vertrauen.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈
4. Fehler dürfen passieren
Ein Zacken fehlt?
Die Linie ist schief?
Ein Stück vom Stern ist ab?
Macht gar nichts.
Denn dieser Stern wird dadurch einzigartig.
Vielleicht nennen wir ihn:
- Vierzackstern
- Windstern
- Mein ganz eigener Stern
Das Kind darf scheitern, ohne zu scheitern.
Und wenn es traurig ist, sagen wir:
„Das war schon richtig gut. Willst du’s nochmal versuchen?“
Oder:
„Lass uns deinen Stern aufhängen – so einen hat niemand sonst!“
Auch den Umgang mit Frust lernt man nicht auf einmal.
Auch das passiert Schritt für Schritt 🎩🌈
5. Die Rolle des Erwachsenen
„Hilf mir, es selbst zu tun“ heißt nicht: „Lass mich allein.“
Es heißt:
„Steh hinter mir – nicht vor mir.“
Wir bereiten die Situation so vor, dass das Kind erfolgreich sein kann:
- eine passende Schere
- ein Papier, das sich gut schneiden lässt
- vielleicht eine Schere mit Doppelgriff, mit der wir anfangs gemeinsam schneiden
Und dann:
- Wir beobachten.
- Wir greifen nicht ein
- Wir sind da, wenn das Kind uns braucht
Und je mehr das Kind schafft,
desto weiter treten wir zurück.
Wir begleiten – aber wir steuern nicht.
Auch das Loslassen geschieht Schritt für Schritt 🎩🌈
6. Erfolgserlebnisse ermöglichen
Der Moment, wenn das Kind ruft:
„Ich hab’s ganz alleine geschafft!“
Das ist mehr als ein Stolz-Moment.
Das ist Selbstwirksamkeit.
Aber auch vorher gab es Erfolge:
- die Schere richtig halten
- eine Linie treffen
- nicht aufgeben beim zweiten Versuch
Wir sehen:
Das Kind hat gelernt, etwas selbst zu schaffen.
Und das macht stark – für die Schule und fürs Leben.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈
Fazit
Selbstständiges Lernen ist kein Ziel.
Es ist ein Weg.
Ein Weg voller kleiner Schritte – manchmal winzig, aber bedeutend.
So wie Beppo, der Straßenkehrer aus Momo, sagt:
Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,
verstehst du?
Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug,
an den nächsten Besenstrich. Und immer nur an den nächsten.
Wenn wir Kinder dabei begleiten,
- sich selbst etwas zuzutrauen,
- mit Freude zu lernen,
- eigene Wege zu gehen,
dann lernen sie nicht nur einen Stern auszuschneiden.
Dann lernen sie, zu wachsen.
Hilf mir, es selbst zu tun.
Schritt für Schritt – mit Spiel und Spaß zum Schuleintritt 🎩🌈